Pressemitteilung: Ultranet-Mahnwache bei Mast 153
Die Bürgerinitiative Ultranet-Idstein versammelte sich am vergangen Freitagabend auf dem Bolzplatz im Bereich Idstein-Füllenschlag zu einer zweistündigen Mahnwache.
„Wir waren sehr erfreut, dass trotz der sehr winterlichen Wetterbedingungen und des gleichzeitig stattfindenden Weihnachtsmarktes eine beachtliche Zahl von Anliegern der geplanten Ultranet-Gleichstrom-Hochspannungsleitung unserer Einladung gefolgt sind. Bei einem wärmenden Lagerfeuer, Glühwein und Bratwurst wurde die aktuelle Situation der Planungen besprochen,“ berichtet Roland Hoffmann als Sprecher der Bürgerinitiative.
Das Planfeststellungsverfahren für die Aufrüstung der Trasse laufe seit Herbst 2022 und mit der Offenlegung der Planunterlagen sei im kommenden Frühjahr zu rechnen. Leider sei nach aktuellem Sachstand zu erwarten, dass die Bundesnetzagentur die Trassen-Verschwenkungs-vorschläge der Stadt Idstein für Wörsdorf und die Bereiche Idstein-Gänsberg und Füllenschlag nicht berücksichtigen werde.
„Dieses voraussehbare Vorgehen finden wir unerträglich! Auf Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums wurde im vergangenen Jahr der Planungssektor für die Verlagerung der Trasse im Bereich der Wohngebiete von 500 Metern auf 200 Meter verringert. Und dies geschah, ohne den betroffenen Kommunen Gelegenheit zur Änderung der bereits vor Jahren eingereichten Verlagerungsvorschläge zu geben,“ empört sich Hoffmann.
Es sei nun leider sehr wahrscheinlich, dass nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses, der für Ende 2024 zu erwarten sei, vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig geklagt werden müsse. Die Stadt Idstein habe dies bereits für den Fall der Nichtberücksichtigung der Alternativtrassen beschlossen und gemeinsam mit Nachbarkommunen auch eine erfahrene Anwaltskanzlei beauftragt.
Die Klagen einzelner Anlieger seien allerdings sehr kostspielig, so dass die Bürgerinitiative Ultranet Idstein im Klageverfahren ggf. sehr eng mit dem Verein Umweltschutz Niedernhausen/Eppstein e.V., zusammenarbeiten wolle. Dieser Verein habe bereits eine anwaltliche Vertretung in Sachen Ultranet beauftragt und könne die Anlieger-Klagen koordinieren.
Auf jeden Fall werde die Bürgerinitiative auch im kommenden Jahr 2024 den Protest gegen eine Ultranet-Trasse, die den Anliegern Lärm- und Staubemissionen zumute, fortsetzten. Man werde auch mit der neuen Hessischen Landesregierung in Verbindung treten, um die Gleichstellung bei den Belastungen durch neue Stromtrassen für alle Bürgerinnen und Bürger anzumahnen.