Nach der erfolgreichen ersten Mahnwache Anfang Dezember 2023 hat sich die Bürgerinitiative Ultranet Idstein ein weiteres Mal mit betroffenen Idsteiner und Wörsdorfer Anwohnerinnen und Anwohnern getroffen, um auf ihre persönliche Situation und die in ihren Augen unsägliche Ignoranz bundespolitischer Entscheidungsträger hinzuweisen.
Wir halten zusammen und werden auch vor gerichtlichen Klageverfahren nicht zurückschrecken, wenn die Bundespolitik unsere seit 8 Jahren konstruktiven Vorschläge weiterhin ignoriert“, gibt sich Birgit Grensemann, Mitglied des Kernteams der BI kämpferisch. Lobend wird die Unterstützung für ein mögliches Verfahren durch Bürgermeister Herfurth und Bauamtsleiter Wilz erwähnt. Auch kann man im neuen Koalitionsvertrag der hessischen Regierung eine Passage finden, die die kleinräumige Verschwenkung der Ultranet-Leitung weiterhin zum Ziel hat. Nun müssen die betroffenen Bürgerinnen und Bürger den Politikern auf die Finger schauen, ob den Worten auch wirksame Taten folgen!
Man hat für diese zweistündige Mahnwache einen anderen Ort am Ende der Straße „Im Füllenschlag“ gewählt. Der Blick auf die nur wenige Schritte entfernten Stromtrassen macht sehr anschaulich, welche Probleme mit großer Lärmbelästigung, gesundheitlich bedenklicher Staubemission und der noch völlig unerforschten Auswirkungen der sich bildenden Magnetfelder drohen, sollte Ultranet auf die bestehende Leitung draufgesetzt werden.
Kopfschütteln verursacht auch bei den Anwesenden, dass die Bundespolitik die Verzögerungen lieber in Kauf nimmt, statt sich dafür einzusetzen, die klugen Alternativvorschläge anzunehmen und endlich die dringend benötigte Ultranet-Leitung zu bauen.
Mit dem Verein BI Umweltschutz Niederhausen-Eppstein e.V., der zukünftig „Umweltschutz Taunus e.V.“ heißen soll, will die BI Ultranet Idstein weiterhin eng zusammenarbeiten und empfiehlt allen betroffenen Anwohnern den Beitritt zu diesem Verein, um Kräfte, Kompetenzen und finanzielle Mittel zu bündeln. Da die benachbarte Bürgerinitiative schon das langwierige Vereinsgründungsverfahren auf sich genommen hat, macht es Sinn, wenn sich die Bürgerinitiativen entlang der Trasse in diesem Verein zusammentun. Nur ein Verein kann seitens der Bürgerinitiativen gegen die Ultranet-Trasse klagen und die wichtigen Privatklagen von besonders betroffenen Anliegern inhaltlich unterstützen.
Die mit der gesamten Thematik verbunden komplexen verwaltungsrechtlichen Fragen müssen mit ehrenamtlichen Engagement im Blick behalten werden, keine einfache Aufgabe für das Kernteam der BI. Erst vor kurzem wurde der Idsteiner Magistrat von Seiten des BI gebeten, die Neuplanung einer Alternativtrasse innerhalb des verkleinerten Trassenkorridors vor Offenlegung des baldigen Planfeststellungsbeschlusses einzureichen.
Auch wenn die Bundespolitik damit kalkuliert, dass die Wählerinnen und Wähler ihren Widerstand irgendwann aufgeben werden, so ist diese Mahnwache ein starkes Zeichen, dass dem keinesfalls so ist. Gestärkt bei guten Gesprächen am Lagerfeuer, Glühwein, Weck & Worscht geht diese 2. Mahnwache friedlich, geordnet und motiviert zu Ende.